WAZ Artikel, 02.05.2017
Rauschender Hexentanz im Konzert des Musikvereins Gladbeck
Foto: Oliver Mengedoht
Als Solisten traten beim Chor- und Orchesterkonzert „Von Hexen, Parzen und Titanen“ des Städtischen Musikvereins Gladbeck mit dem Sinfonieorchester Ruhr und den Herren des MGV 1880 Buschhausen auf: Mezzosopranistin Esther Valentin, Tenor Jörg Nitschke und Manfred Bühl (Bass/Bariton).
Gladbeck. Der Städtische Musikverein Gladbeck präsentierte in der Stadthalle passend zur Walpurgisnacht ein anspruchsvolles Konzert mit mystischen Klängen.
Flirrende Streicher, hetzende Flöten und dann die dramatische Fanfare von drei Posaunen – das Chor-und Orchesterkonzert des Städtischen Musikvereins am Sonntag begann mit Modest Mussorgskis „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ wahrlich imposant – gleich mitten im Thema der „Hexen, Parzen und Titanen“. „Seit vier Jahren wollte ich dieses Programm zum Termin der Walpurgisnacht machen, jetzt war die Stadthalle endlich einmal zum 30. April frei“, sagte der musikalische Leiter Zdenko Sojčić.
400 Gäste lauschten verzaubert
Mit Leidenschaft dirigierte der Musiklehrer am Ratsgymnasium das 35-köpfige „Sinfonieorchester Ruhr“ durch die sinfonische Dichtung des russischen Komponisten, verschwörerische Einladungen zum Hexentanz, schwindelerregend schnelle Tempi wechselten mit ruhigen Themen, der Fieberwahn verklang mit gehauchten leisesten Tönen. Die rund 400 Gäste waren gebannt und verzaubert.
Brahms’ „Gesang der Parzen“
Der Chor hatte seinen ersten Auftritt mit Johannes Brahms’ Exkurs in die griechisch-römische Mythologie: „Gesang der Parzen“, ein sechsstimmiges Werk, das den 43 Aktiven des Musikvereins höchste Konzentration abverlangte. „Meine Hochachtung vor meinem Chor, der diese schwierigen Stücke in gerade einmal drei Monaten einstudiert hat“, lobte Sojčić, „das war ein enormer Leistungsdruck“.
Haydns „Der Sturm“
Der Chor glänzte in Joseph Haydns „Der Sturm“ mit einer stimmgewaltigen Monumentalität, ein kompakter Klang, angemessen den lautmalerischen Beschreibungen von Donnergrollen, zackigen Blitzen und tobenden Winden des Höllengeistes. Schöner Wechsel zur „sanften Ruh“, hervorragend intoniert im a-cappella-Modus.
„Die erste Walpurgisnacht“
Nach der Pause dann das Hauptwerk, „Die erste Walpurgisnacht“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Zur perfekten Interpretation der weltlichen Kantate für Soli, Chor und Orchester hatte sich der Musikverein Unterstützung von 16 Herren des MGV 1880 Buschhausen aus Oberhausen geholt.
Der Beginn gehörte jedoch den Frauen, nach einer sinfonischen Einleitung gedämpft wie der Schnee des Winters die hellen Stimmen von Sopran und Alt, die den Frühling ankünden. Es folgten weitere acht Sätze eindrucksvollen Wechselgesangs von Chor und Solisten in solider Abstimmung. Tenor Jörg Nitschke, Mezzosopran Esther Valentin und Bass/Bariton Manfred Brühl erzählten mit überzeugenden Verve die Geschichte von Druiden, Priestern, dem Volk und christlichen Wächtern rund um die Ereignisse der besagten Nacht. „Die Flamme reinigt sich vom Rauch“, monumentaler finaler Chor, drei Schlagwerker mit Pauken, Trommeln und Vibraphon ließen die Stadthalle erbeben. Der Applaus nach dem 40-minütigen Werk brandete ebenso laut und ausgiebig auf.
Erstmals in Gladbeck aufgeführt
Heinz Ilaender, jahrzehntelanges Mitglied im Städtischen Musikverein: „Ich habe alle Archive durchgeschaut, habe ja auch meine Erfahrung als Veranstalter der Forumskonzerte und meiner Arbeit als sachkundiger Bürger im Kulturausschuß, ich habe nirgendwo gefunden, dass diese Musikstücke in Gladbeck je aufgeführt wurden“.
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Vorankündigungen in der lokalen Presse
WAZ Artikel, 26.04.2017
„Von Hexen, Parzen und Titanen“ singt der Städtische Musikverein Gladbeck am Sonntag, 30. April. Das Konzert beginnt um 17 Uhr in der Mathias-Jakobs-Stadthalle, Friedrichstraße 53.
Der Termin für die Veranstaltung und die Werkauswahl für das Programm kommen nicht von ungefähr, ist doch an diesem Datum die sagenumwobene Walpurgisnacht: Am Gedenktag der Heiligen Walpurga geraten Hexen und Zauberinnen ganz außer Rand und Band. Eine Reihe von Komponisten hat diesem magisch-mythischen Geschehen Kompositionen gewidmet – und einige davon bringen die gut 50 Aktiven des Musikvereins als Erstaufführungen auf eine Gladbecker Bühne.
Unter der Leitung von Zdenko Sojčić erlebt das Auditorium „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ von Modest Mussorgski. Johannes Brahm hat den „Gesang der Parzen“ vertont. Joseph Haydn lässt in seinem Werk „Der Sturm“ die Natur brausen und entfesselt musikalisch die Elemente.
Mit von der Partie werden in diesem Konzert nicht nur die Mitglieder des Chores sein, denn sie haben sich, wie in den Vorjahren, Unterstützung an ihre Seite geholt. Instrumental begleitet werden sie wieder vom Sinfonieorchester Ruhr. Mit von der Partie ist auch der Männergesangverein 1880 Buschhausen-Oberhausen. Der Tenor Jörg Nitschke, ein gebürtiger Gladbecker, wirkt ebenso mit Manfred Bühl (Bass/Bariton). Beide Sänger traten bereits mit dem Musikverein auf. Für Mezzosopranistin Esther Valentin hingegen ist Gladbeck Neuland.
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Stadtspiegel Gladbeck, 22.04.2017
WAZ Artikel, 21.04.2017
Gladbeck. Der Städtische Musikverein Gladbeck konzertiert am 30. April in der Stadthalle. Zu hören sind Werke zum Thema „Von Hexen, Parzen und Titanen“.
Wenn Hexen mit zotteligen Haaren wild um ein flackerndes Feuer tanzen, zum Besen greifen und sich in die Lüfte erheben – ja, dann zeigt das Kalenderblatt den 30. April: Walpurgisnacht. Dem Volksglauben nach treiben es zum Gedenktag der Heiligen Walpurga die zumeist unheimlichen Zauberinnen besonders bunt. Der Städtische Musikverein Gladbeck lässt dieses wilde Geschehen erklingen in einem Konzert. Und – wie sollte es anders sein? – am Sonntag, 30. April. Ungestüm wird’s dann ab 17 Uhr in der Stadthalle. Der bezeichnende Titel lautet: „Von Hexen, Parzen und Titanen.“
Mit ihrem Chorleiter Zdenko Sojčić, der die Musikauswahl getroffen hat, probt der Chor seit Januar dafür. Musikfans dürfen sich auf Gladbecker Erstaufführungen freuen, denn: „Auf dem Programm stehen nur Werke, die wir zum ersten Mal aufführen“, so Pressewartin Katrin Bürgel.
Mystische und Magische Klangbilder
Ganz im Zeichen mystischer und magischer Klangbilder zum traditionsreichen Fest der Walpurgisnacht steht dieses Konzert. „In den Werken werden geisterhafte, schaurige Orchesterfantasien, Gegensätze von herrischen Göttertitanen und geschmähten Menschen, dämonische Elemente, die naturgetreue Nachbildung eines Unwetters vorgestellt und charakteristisch musikalisch beschrieben“, sagt Katrin Bürgel.
Haydns „Sturm“ wird spürbar
Den Auftakt macht „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ aus der Feder von Modest Mussorgski. Ingeborg Ilaender, von der Katrin Bürgel das Amt übernommen hat, schwärmt vom „Gesang der Parzen“, den Johannes Brahms komponiert hat. Der Pressewartin selbst gefällt besonders gut „Die erste Walpurgisnacht, op. 60“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Für sie eine echte Entdeckung: „Das Werk kannte ich noch nicht.“ Die Wildheit der Elemente wird in Joseph Haydns „Der Sturm“ spürbar.
Der Musikverein hat sich für dieses Konzert Unterstützung vom Männergesangverein 1880 Buschhausen-Oberhausen geholt, in dem Sojčić ebenfalls den Ton angibt. Ein Wiedersehen mit guten Bekannten werden treue Musikverein-Zuhörer erleben.
Orchester und Solisten
So ist das Sinfonieorchester Ruhr wieder mit von der Partie, und auch der gebürtige Gladbecker Jörg Nitschke leiht dem Musikverein für diesen Nachmittag erneut seine Stimme. Als gefragter Interpret von Passionen und Oratorien arbeitet der Tenor mit bedeutenden Orchestern zusammen und widmet sich auch dem Liedgesang. Manfred Bühl (Bass/Bariton) ist zum dritten Mal in einem Konzert des Musikvereins zu hören. Ein neues Gesicht ist hingegen die Mezzosopranistin Esther Valentin.
Verstärkung stets willkommen
Gut 50 Mitglieder des Städtischen Musikvereins wirken in dem Konzert am 30. April mit. Unterstützung erhalten sie von Projektsängern. „Verstärkung ist bei uns jederzeit willkommen“, sagt das langjährige Mitglied Ingeborg Ilaender, „vor allem Männerstimmen sind gefragt.“ Aktuell setzt sich der Klangkörper, der im Jahre 1920 als Oratorienchor gegründet wurde, zusammen aus 22 Sopran-, 19 Alt-, fünf Tenor- und acht Bassstimmen, zu denen regelmäßig Gastsänger und -chöre stoßen – wie auch beim anstehenden Konzert. Die Musikverein-Mitglieder sind derzeit zwischen 24 und 88 Jahre alt.
Proben im Ratsgymnasium
Pressewartin Katrin Bürgel: „Wer Interesse daran hat, bei uns mitzusingen, kann ruhig einfach einmal zu unseren Proben kommen.“ Jeden Montag von 18.30 Uhr bis 20 Uhr kommen die Damen und Herren im Musiksaal des Ratsgymnasiums an der Mittelstraße 50 zusammen, um ihre Konzerte einzustudieren. Interessenten können sich wenden an die erste Vorsitzende Gitta Werring: Telefon 0 20 41/97 54 60, gitta.werring@musikverein-gladbeck.de